MVZ Frauengesundheit Neumarkt | Dr. med. Julian Rausch und Kollege - Gynäkologen / Frauenärzte im Ärztehaus Neumarkt i.d. Oberpfalz - Geburtshilfe, Frauenheilkunde, Schwangerschaft, Brustkrebs, Krebsvorsorge, Ultraschall

Krebsvorsorge

Erweiterte Krebsfrüherkennung -

Krebsfrüherkennung ist in jedem Alter lebenswichtig!
Gemäß den „Krebsfrüherkennungsrichtlinien“ haben Sie als gesetzlich Krankenversicherte Anspruch auf die nachfolgend aufgeführten und von Ihrer Krankenkasse zu erstattenden Vorsorgeleistungen:

Vom Beginn des 20. Lebensjahres an die Spiegeleinstellung des Muttermundes, die Entnahme und Fixierung von Untersuchungsmaterial (sog. PAP-Abstrich oder Zyto-Test) von der Muttermundoberfläche und aus dem Muttermundkanal sowie die bimanuelle gynäkologische Untersuchung. Zusätzlich vom Beginn des 30. Lebensjahres an erfolgen das Abtasten der Brustdrüsen und der regionären Lymphknoten. Vom Beginn des 50. Lebensjahres an gehören noch die digitale Untersuchung des Enddarmes sowie ein Schnelltest auf verstecktes Blut im Stuhl zur Krebsvorsorgeuntersuchung.

Weitere sinnvolle Untersuchungen, die zu einer höheren Sicherheit führen, können sein:
Ein Frühstadium von Eierstockkrebs oder Gebärmutterhöhlenkrebs ist nicht tastbar. Durch die vaginale Ultraschalluntersuchung können oftmals Veränderungen in diesen Organen schon frühzeitig sichtbar gemacht werden.

Darüber hinaus empfiehlt es sich vor dem 50. Lebensjahr einen Schnelltest auf verstecktes Blut im Stuhl und/oder eine Testung auf HPV (siehe separate Beschreibung) durchführen zu lassen.

Dieses Plus an Leistung optimiert Ihre Vorsorge.

Bitte entscheiden Sie, ob und welche ausschließlich privat zu erstattenden sinnvollen Zusatz-Screening-Untersuchungen bzw. vorbeugenden Untersuchungs-bzw. Behandlungsmaßnahmen Sie in Anspruch nehmen möchten.

Thin-Prep-Test
Durch den vor 50 Jahren entwickelten Krebsabstrichnach dem Papanicolaou–Testverfahren- sog. Pap-Test - konnte die Häufigkeit des Gebärmutterhalskrebses deutlich reduziert werden.

Inzwischen gibt es aber eine neue Methode (Monolayerverfahren -z.B. ThinPrep; AutoCytePrep®), durch die die Krebsvorsorge nochmals verbessert werden kann.

Bei dem althergebrachten Abstrichverfahren kann es vorkommen, dass sich die Zellen auf dem Objektträger überlappen oder von Blut und Scheidensekret überlagert werden. Außerdem wurde in Studien gezeigt, dass die meisten Zellen nicht auf den Objektträger gelangen, sondern im Entnahmeinstrument verbleiben, auch wenn der untersuchende Arzt mit größter Sorgfalt arbeitet.

Bei der Monolayer-Zytologie erfolgt die Zellentnahme mittels eines speziellen „Bürstchens". Anschließend werden die Zellen aber nicht auf einen Objektträger aufgetragen, sondern kommen in eine Konservierungslösung. Dadurch bleiben die abgestrichenen Zellen für die mikroskopische Untersuchung gut erhalten. Ein speziell hierfür entwickelter Automat erstellt aus dieser Lösung einen optimal beurteilbaren Abstrich.

Weltweite Studien konnten darüber hinaus zeigen, dass mit dem Monolayerabstrich mehr bösartige Zellen entdeckt werden als mit dem herkömmlichen Abstrich.

Der Thin-Prep-Test wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt.

Gerne stehen wir Ihnen für weitere Informationen zum Thin-Prep-Test im Rahmen Ihrer Gesundheitsvorsorge zur Verfügung.

Erweiterte Darmkrebsvorsorge

Darmkrebserkrankungen werden häufig zu spät erkannt. Eine Früherkennung ist dabei enorm wichtig, denn bei rechtzeitiger Diagnoseliegen die Heilungschancen bei nahezu 100 Prozent.

Die Untersuchung des Stuhls auf okkultes (verborgenes) Blut ist eine wichtige und bewährte Krebs-Früherkennungsmaßnahme, denn Veränderungen im Dick- und Enddarmbereich gehören zu den häufigsten Krebserkrankungen in unserem Kulturkreis.

Andererseits sind die Heilungschancen außerordentlich gut, wenn diese Erkrankungen frühzeitig festgestellt werden, und meist lässt sich lange vor dem Auftreten erster Beschwerden Blut im Stuhl nachweisen.

Der immunologische Stuhltest bietet gegenüber den bekannten Testbriefchen einige Vorteile:
er spricht aufgeringere Blutspuren an, so dass ein Karzinom früher auffallen kann, eventuell auch schon Vorstufen entdeckt werden es können auch höher gelegene Blutungsquellen im Dünn- und Dickdarmbereich erfasst werden vor der Stuhlgewinnung muss keine besondere Diät beachtet werden da der Test nur auf menschliches Blut reagiert

Darmkrebsvorsorge mit ScheBo® M2-PK Quick™
Dies ist ein neuentwickelter enzymatischer Stuhltest zum Nachweis von M2-PK (M2-Pyruvatkinase).Das heißt der Test mißt kein Blut im Stuhl, sondern weist ein spezifisches Eiweißmolekül (Enzym) nach. M2-PK wurde als ein Schlüssel-Enzym bei der Tumorentstehung identifiziert. Ein erhöhter Wert an M2-PK im Stuhl kann ein Indikator für Darmpolypen oder Darmkrebs sein. Bislang konnten nur unspezifische Tests auf Blut im Stuhl zu ca. 30% Hinweise auf ein Darmkrebs-geschehen geben. Mit dem neuen ScheBo® M2-PKTM Stuhltest ist es nun möglich, bei ca. 85% der Betroffenen bereits frühzeitig Darmkrebsgeschehen zu erkennen.

Blasenkrebs - Blasenkrebs-Früherkennung mittels NMP22TM

Ein Allgemeines Bewusstsein über Blasenkrebs und die Schwere der Erkrankung fehlt in unserer Bevölkerung.

Jedes Jahr erkranken ca. 28.750 Menschen in Deutschland an Harnblasenkrebs (Quelle: "Krebs in Deutschland" GEKID - Gesellschaft der epidemologischen Krebsregister in Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut, 6. überarbeitete Auflage 2008)- Tendenz steigend. Der Harnblasenkrebs ist eine der am meisten vermeidbaren Krebserkrankungen, da das Rauchen einen der größten Risikofaktoren darstellt. Im europäischen Vergleich liegen die Neuerkrankungen für Frauen an erster Stelle. In Deutschland liegt die Anzahl der Neuerkrankungen beim Blasenkrebs für Frauen höher als die des Zervixkarzinoms (Gebärmutterhalskrebs) mit steigender Tendenz.

Wie bei den meisten bösartigen Erkrankungen ist das Überleben stark abhängig vom Grad der Ausbreitung der Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose. Je früher erkannt, desto besser ist die 5-Jahres Überlebensrate. Früh diagnostiziert, kann meist die Blase erhalten werden und die Chance auf Heilung ist erhöht. In Bezug auf die Einwirkung von Umwelteinflüssen stellt der Zigarettenkonsum und die Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien das Hauptrisiko für die Entstehung von Blasenkrebs dar.

Risikofaktoren

Gefährdete Gruppen sind Raucher, Arbeiter in chemischen Betrieben und die Einnahme von lang andauernder Schmerzmittelmedikation. Chronische Entzündungen der Blase und Harnabflussstörungen begünstigen ebenfalls die Entstehung von Blasentumoren.

Früherkennung und Warnsignale

Sichtbares Blut im Urin (Hämaturie), auch wenn es nur ein einziges Mal auftritt, ist das häufigste Erstsymptom eines Blasentumors. Die Untersuchung des Harns auf Blutspuren sollte bei Personen mit erhöhtem Risiko ab dem 40. Lebensjahr durchgeführt werden. Ebenso sind immer wiederkehrende Blasenentzündungen, Brennen beim Wasserlassen, gesteigerter Harndrang und Stechen nach der Blasenentleerung Anzeichen einer Tumorerkrankung.

Diagnose

Für die frühzeitige Selektion von Patienten mit möglichem Blasenkarzinom steht jetzt auch in Deutschland ein einfach durchzuführender, sensitiver Urintest zur Verfügung. Eine rechtzeitige Diagnose des Tumors und eine entsprechende Therapie tragen entscheidend zur Überlebensrate des Patienten bei. Blasentumore haben eine hohe Rückfallhäufigkeit (bis zu 70%), deswegen sind verschiedene Kontrolluntersuchungen nach einer Operation von entscheidender Bedeutung zur Rezidiverkennung.

NMP22TM BladderCheck

Der Tumormarker NMP22 ist ein von der FDA (U.S. Food and Drug Administration = U.S. amerikanisches Gesundheitsamt) – neben Therapieüberwachung – auch für Screeningzwecke zugelassener Test auf Karzinome urothelialen (Schleimhaut der Blase) Ursprungs.

NMP22TM ist damit nach dem PSA-Test weltweit der zweite Tumormarker, der wegen erwiesener diagnostischer Bedeutung die FDA-Zulassung für diese Indikation erhielt.

HPV-Test (Humane Papillomviren Testung) - Viren als Auslöser von Krebs

Für diese Entdeckung erhielt der deutsche Mediziner Prof. Harald zur Hausen am 6. Oktober 2008 den Nobelpreis. Die Krebsfrüherkennungsuntersuchung mit dem üblichen Zellabstrich in jährlichen Abständen stellt eine gute Methode zur Früherkennung von Zellveränderungen am Gebärmutterhals dar. Wie jede Methode kann sie jedoch keine 100%ige Sicherheit gewährleisten.

Humane Papillomviren (HPV) gehören zu den häufigsten Verursachern von Infektionen im Genitalbereich und werden sexuell übertragen. Bestimmte Typen dieser Viren (aus der sogenannten Hochrisikogruppe) spielen jedoch eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Gebärmutterhalskrebses und seiner Vorstufen. Einige Forschungsergebnisse legen ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Scheiden- und Schamlippenkrebs mit HPV nahe.

Nahezu 30% aller Frauen werden im Laufe ihres Lebens infiziert. Die Infektion der oberen Hautschichten verläuft meist unbemerkt, da sie keine Beschwerden auslöst. Nach derzeitigen Erkenntnissen entwickelt der Körper dabei auch keine dauerhafte Immunität. Dies wäre nur nach einem Vordringen des Virus bis in die Blutbahn, wie bei der Impfung, der Fall (s. HPV-Impfung S.20).

Dieses hochmoderne Testverfahren auf HPV erfolgt durch einen Abstrich vom Gebärmutterhals und wird mittels DNA –Technologie ausgewertet. Noch bevor irgendwelche Zellveränderungen zu beobachten sind, kann der Nachweis von Hochrisikoviren HPV erbracht werden.

Zusammen mit dem zytologischen Abstrich erhöht sich die Chance für eine bestmögliche Krebsfrüherkennung und damit erfolgreiche Behandlung ganz wesentlich.

Erweiterte Brustkrebsvorsorge

Jährlich erkranken in unserem Land ca. 40.000 Frauen an Brustkrebs, im Laufe ihres Lebens also jede 8. bis 10. Frau. Somit stellt der Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung der Frau dar.

Die Vorsorgeuntersuchung, wie sie von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt wird, beinhaltet zwar die Tastuntersuchung des inneren Genitales, die der Brustdrüsen jedoch erst ab dem 30. Lebensjahr und die des Enddarms erst ab dem 50. Lebensjahr. Für die Früherkennung des Brustkrebses ist neben der regelmäßigen Selbstuntersuchung der Brust eine Ultraschalluntersuchung sinnvoll.

Die genaueren Ursachen einer Brustkrebserkrankung sind leider immer noch weitgehend unklar. Auch wenn es sog. Risikofaktoren gibt, muss man davon ausgehen, dass es jede Frau, auch solche ohne besondere Risiken, treffen kann.

Es ist wichtig zu wissen, dass Brustkrebs in den allermeisten Fällen nicht mit einer Scheune, die in 2 Stunden abbrennt, zu vergleichen ist! Von der Entstehung bis zum Tastbefund vergehen im Schnitt etwa 10 Jahre,

Über diesen Zeitraum gesehen ist eine gute und umfassende Brustkrebsvorsorge mehr als nur eine Chance den Brustkrebs früh genug zu erkennen.

Ein wichtiges Instrument ist die Tastuntersuchung durch die Patientin (1x Monat) und durch den Arzt (1x Jahr).


>> Zur Selbstuntersuchung der Brust<<


Durch die Mammographie können kleinste, noch nicht tastbare Knoten oder Mikrokalk festgestellt werden. Neben dieser Röntgenuntersuchung stellt die Ultraschallunter-suchung der Brust eine nach medizinischen Gesichts-punkten notwendige Ergänz-ung der Früherkennung dar. Demnachsollte nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Senologie (die Lehre von der weiblichen Brust) spätestens ab dem 40. Lebensjahr neben der Tast-untersuchung noch die Ultraschalldiagnostik hinzugezogen werden.

Studien haben zur Auflage des bayerischen Mammographie-Screenings, also Brustkrebsreihenuntersuchungen mit Röntgen, geführt, um die Anzahl der frühzeitig erkannten Fälle zu steigern.

Die Aussagekraft der Mammographie ist im höchsten Maß von der Dichte der Brust abhängig. Bei der jungen, festen und somit dichten Brust stellt die Ultraschalluntersuchung die Methode der ersten Wahl dar. Mit zunehmendem Alter ist die Dichte der Brust weiter rückläufig. Ab dem 50. Lebensjahr ist die Aussagekraft der Mammographie der des Ultraschalls leicht überlegen.

Leider ist der Befund selten so eindeutig wie auf dem vorherigem Bild (S. 9 Mammographie bei Brust mit geringer Dichte)zu erkennen, daher sind aus medizinischer Sicht ergänzende Untersuchungen unerlässlich.

Die nachfolgende Graphik zeigt die Aussagekraft von Mammographie und Ultraschall im Vergleich zur Dichte der Brust.Der auf S. 10 graphisch dargestellte Sachverhalt wird in den folgenden Bildern, nochmals eindruckvoll vermittelt. Dargestellt ist derselbe Tumor einmal in der Mammographie und einmal mittels Ultraschall.


Zusammenfassend ist der Ultraschall:

Das wichtigste apparative Ergänzungsverfahren zur Mammographie Methode der 1. Wahlbei Frauen mit dichtem Drüsengewebe

  • Problem: Aussagekraft ist stark geräte- und untersucherabhängig
  • Problem: kein Erkennen von Mikroverkalkungen
  • Problem: als Vorsorge keine Kassenleistung
  • Vorteil: keine Strahlenbelastung
  • Vorteil: auch bei dichter Brust aussagefähig
  • Vorteil: Zusätzliche Information durch Doppler, 3D, Elastographie
Als Schlussfolgerung hieraus empfehlen wir Ihnen folgende vorbeugenden Untersuchungen

  1. Tastuntersuchung der Brust durch den Gynäkologen alle 6 Monate
  2. Selbstuntersuchung durch Sie selbst 1x im Monat
  3. Mammographie in regelmäßigen Abständen (alle 2 J. ab dem 50 – 70 J Lebensjahr im Rahmen des Mammographie-Sceenings, bzw. ab 40 J. bei familiärer Belastung) und natürlich je nach Ausgangsbefund.
  4. Ultraschalluntersuchungen der Brust als Ergänzung zur Mammographie 1x im Jahr.


  5. Wichtig ist zu verstehen, dass in der lückenlosen Untersuchung der Brust diese beiden Untersuchungsarten keine Alternativen zueinander darstellen, sondern ergänzend zu verstehen sind.

    Ein Airbag ersetzt ja auch keinen Sicherheitsgurt sondern ergänzt diesen. Erst das Zusammenspiel aller Sicherheitssysteme schafft das bestmögliche Ergebnis.

    Wie der Airbag, das ABS oder der Seitenaufprallschutz nicht den Unfall verhindern, sondern nur seine Folgen minimieren können, können alle diese Untersuchungen den Brustkrebs nicht verhindern, ihn jedoch so früh wie möglich feststellen damit geeignete Maßnahmen ergriffen werden können.